Luzern/Lucerne Marathon

Zum Saisonausklang ein Halbmarathon in gemütlichem Tempo am Vierwaldstättersee - klingt nicht nur gut, das ist gut! Nicht allzu weit vom Bodensee entfernt und am Tag der Umstellung von der Sommerzeit auf die Normalzeit, also mit einer Stunde mehr Zeitpolster. Das sind schon einmal gute Voraussetzungen und auch vor Ort in Luzern wird man nicht enttäuscht.

Zwischen KKL in der Nähe des Bahnhofs und dem Verkehrshaus der Schweiz verkehrt den ganzen Tag ein gratis Schiff-Shuttle sowohl für Teilnehmer als auch für Zuschauer. Das Verkehrshaus ist an diesem Tag Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Die Startnummernausgabe wurde für den Marathontag hierher verlegt und ist bis zum Start, der in unmittelbarer Nähe erfolgt, geöffnet. Viktor Röthlin schickt die Teilnehmer auf ihre Strecke - zwei Runden für Marathon-, eine für Halbmarathon- und gut eine halbe für Schnuppermarathonläufer. Wer allerdings aus welchen Gründen auch immer eine kürzere Strecke als ursprünglich angemeldet laufen möchte, hat hier eine geniale Möglichkeit, die man nicht oft sieht: Man läuft später einfach in das gewünschte Ziel und wird dort unkompliziert und ohne weitere Formalitäten gewertet.

Der Lucerne Marathon ist restlos ausgebucht und mit 7661 späteren Finishern wird das Vorjahresergebnis um mehr als 1000 übertroffen. Auf der Strecke ist genug Platz für alle, aber im Mittelfeld kann das Überholen wie so oft immer wieder einmal schwierig sein. Da ist es gut, wenn man sich im richtigen Startblock eingeordnet hat und deswegen kaum überholen braucht oder es eben sowieso gemütlich nimmt und nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit überholen muss. Die Strecke führt um die Horwer Halbinsel, mal mehr und mal weniger nah am See entlang. Die meisten Zuschauer machen in Luzern von der Seebrücke bis zum Europaplatz und in Horw beim Ziel des Schnuppermarathons (13 km) Stimmung, ich genieße aber genauso die ruhigeren Abschnitte, den Ausblick und die interessanten Begegnungen: Roli und Adrian beispielsweise bitten auch mitmachen zu dürfen - und sie meinen es ernst! Sie laufen und jonglieren, jonglieren und laufen. Und ich... ich muss schauen, dass ich meine Bälle wieder zurück bekomme ;-) Euch beiden noch einmal viele Grüße nach Luzern!

Außergewöhnlich ist die erstmals durchgeführte "Parlamentarier-Stafette" - sollten wir nicht ein Volksbegehren starten mit dem Ziel, dass auch in Österreich und Deutschland die Abgeordneten in Marathon-Staffeln gegeneinander antreten? Auch andere Prominenz war auf den Beinen, so zum Beispiel der aktuelle Mister Schweiz. Und ich habe ihn geschlagen! Zumindest läuferisch trotz Genusslauf-Tempo um 3,5 Sekunden - seine anderen Wettbewerbe finden natürlich weiterhin ohne meine Beteiligung statt...

Nicht nur an der Strecke bleiben die Zuschauer länger als anderswo, weil ihnen durch die zwei Runden der Marathonläufer lange etwas geboten wird. Auch im Zielbereich ist bis zum letzten Marathonläufer einiges los. Im Innenhof des Verkehrshauses gibt es rund um das Finish verschiedene Verpflegungsmöglichkeiten, viele Stände mit Gewinnspielen, Geschicklichkeitsübungen usw. sowie kostenlosen Eintritt in die Museen des Verkehrshauses. So wird der Tag zu einem Erlebnis für die ganze Familie mit dem Ergebnis, dass bis zum Schluss allen Läufern ein gebührender Empfang bereitet wird - und sicher sind wir nicht die einzigen, die länger bleiben als ursprünglich geplant...

Fotos: laufende Nase, manor.ch, Sarah Bischof (Radio Pilatus)

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